Anlässlich unserer dritten Seminarwoche besuchten wir Anfang Februar das wunderschöne Elbflorenz. Diesmal war sogar eine gemeinsame Anreise per Zug möglich, da unsere Destination das erste mal mehr als 500 Einwohner zählte. Dresden empfing uns in einem eiskalten Schneemantel, der sogar Straßen und Wege bedeckte. Daran hatten wahrscheinlich auch die regionalen Stadtwerke ihre Aktien. Aber natürlich änderte dies nichts an der, wie immer positiven, Grundstimmung in der Seminargruppe.
So stapften wir also mit unseren Taschen bepackt in Richtung unserer Unterkunft auf(!) der Elbe. Unser Gastgeber auf dem CVJM-Schiff konnte sich daher gleichsam Kapitän nennen. Nach einer kurzen, aber würzigen Ansprache des Kapitäns sowie unserer geschätzten Gruppenleiter Max und Ingo, durften wir endlich unsere Zimmer beziehen. Danach versammelten wir uns im Seminarraum, dem Hauptschauplatz des Lehrens und Lernens der kommenden Woche. Der romantisch verschneite Blick auf die Elbe, eine (zu) niedrige Decke und ein unebenerer Boden, als in dem ein oder anderen Kreisligastadion, verliehen der Unterkunft einen individuellen Flair. Aber selbstverständlich förderte dies nur den Wissensdurst der Anwesenden zu den Themen Ernährung und Müll. Zwei grundlegende Aspekte des Alltags, die uns täglich beschäftigen, und deren Einfluss auf die Umwelt unmittelbar von uns dirigiert werden kann.
Damit wir uns nicht nur theoretisch, sondern auch live und in Farbe mit den Themen auseinander setzen konnten, verköstigten wir verschiedene Gerichte zu unterschiedlichen Ernährungsweisen. So gab es zum Mittagessen mal billige, ökologische, vegetarische oder vegane Kost. Dabei stellte sich beispielsweise heraus, dass Tofu-Bolognese entgegen vieler Erwartungen tatsächlich essbar ist und keine Verdauungsbeschwerden verursacht.
Um beide Seminarthemen miteinander zu verbinden, untersuchten wir jeden Tag den entstandenen Müll auf Zusammensetzung und Quantität. Doch auch die theoretische Auseinandersetzung mit den Themen kam nicht zu kurz. Wir führten angeregte Diskussionen zu Massentierhaltung und Gentechnik, und informierten uns außerdem über verschiedene Gütesiegel.
Ungehindert von diesen ernsten Themen absolvierten wir zahlreiche teambildende „Wups“ und lieferten uns erquickende Schneeballschlachten im Dresdner Winterwunderland. Auch abendliche Tätigkeiten kamen dabei nicht zu kurz. So wurden, wie schon bei vergangenen Seminaren, gemeinsame Spieleabende veranstaltet und auch mal das Nachtleben der Landeshauptstadt ausgekostet. Dabei wurde auch der Geburtstag eines Mitstreiters des ökologischen Jahres gebührend zelebriert.
Um unsere Kameradschaft auch öffentlichkeitswirksam präsentieren zu können, designten wir eigene T-Shirts (natürlich aus 100% Bio-Baumwolle) und färbten diese per Siebdruckverfahren.
Die fünf Tage vergingen schließlich schneller, als wir „Umweltverschmutzung“ sagen konnten. So kam es uns vor, als hätten wir gerade erst ausgepackt, jedoch mussten wir schon wieder die Rückreise antreten. Es kullerte die eine oder andere wehmühtige Abschiedsträne, doch die Vorfreude auf das nächste Seminar in der Sächsischen Schweiz milderte unseren Schmerz.
Insgesamt war dieses dritte Seminar erneut sehr lehrreich und bereitete uns grenzenlose Freude.
Autorenduo: Fabian Keßler und Elia Hanschmann (Träger: NFG Ökostation Borna-Birkenhain)