Hannah, Landessprecherin in diesem Jahrgang, wird alle 4 Monate die Freiwilligen Emin, Linda, Sandra und Sophia kurz zu ihrem Freiwilligendienst zu befragen, um die Entwicklung im Freiwilligendienst und die Sichtweisen der Freiwilligen auf den Freiwilligendienst zu dokumentieren. Heute stellt sich Linda den Fragen von Hannah. Die nächsten Fragebögen gehen im Mai und im August raus.

Januar 2025

Name: Linda Bernhardt
Einsatzstelle: Bürgerstiftung Dresden/DenkRaum Sophienkirche (FSJ-Politik)

1. Was motiviert dich, diesen Freiwilligendienst fortzusetzen?Ich habe bereits viele Erfahrungen und auch neue Skills gesammelt und freue mich auf viele weitere Eindrücke. Außerdem ist meine Seminargruppe ziemlich cool und die Inhalte in den Bildungswochen immer sehr aufschlussreich 🙂

2. Welche Aufgaben empfindest du als besonders wichtig oder sinnvoll?
Für mich ist die Öffentlichkeitsarbeit sehr wichtig, weil ich denke, dass möglichst viele Menschen von meiner Einsatzstelle erfahren sollten, da wir geschichtliche und politische Bildung machen und auf Ereignisse der Vergangenheit aufmerksam machen, die nie wieder passieren sollten.

3. Hast du neue Perspektiven auf Menschen, Gruppen oder gesellschaftliche Themen gewonnen?
Ich habe viel mit Schülis zu tun, die mich eigentlich jedes Mal positiv überraschen mit ihren Sichtweisen, Ideen und ihrem Ehrgeiz. Besonders beim Generationendialog (einem Projekt der Bürgerstiftung), wo wir mit Senior:innen an Schule gehen und Dialoge zu verschiedenen Themen haben, habe ich viele neue Perspektiven kennengelernt, da einerseits die Schülis und andererseits die Senior:innen ganz andere Lebenserfahrungen haben. Das hat sich dann natürlich auf meine Sichtweise auf die Menschen und Themen ausgewirkt.

4. Wie hat sich dein Verhältnis zu den anderen Menschen, mit denen du arbeitest, verändert?
Schon in den ersten beiden Wochen im Büro, habe ich alle Kolleg:innen kennengelernt. Mittlerweile gab es einige Veranstaltungen und ich sitze immer mal an einem anderen Schreibtisch. Ich kann offen nach Feedback fragen, was mir am Anfang eher schwerfiel. Das Verhältnis war nie schlecht, aber wird trotzdem stetig besser.

5. Was war dein bisheriges Highlight im Freiwilligendienst?
Mein Highlight bezogen auf Arbeit war die Ehrenamtsbörse im Dresdner Rathaus im Oktober 24, weil ich direkte Einblicke in die Veranstaltung bekam, aktiv einbezogen wurde und extrem viel über Vereinsarbeit und ehrenamtliches Engagement gelernt habe. Auch politisch gab es hier einen direkten Einblick, da wir ein Interview mit OB Dirk Hilbert geführt haben. Abgesehen davon sind aber die Bildungstage und -wochen meine Highlights, weil es eine bunte Abwechslung zum Büroalltag ist mit ganz lieben Menschen und anderen Inhalten ist.

6. Gab es besonders schwierige Momente, in denen du an deinen Grenzen warst? Wie hast du diese Situationen gemeistert?
Körperlich oder geistig stoße ich eigentlich an keine Grenzen in meinem Freiwilligendienst, aber manchmal fällt es mir schwer, Arbeit und Privates von einander zu trennen und nehme Probleme mit nachhause und kann schwer damit abschließen. Ich versuche dann, darüber mit Kolleg:innen zu reden, was meistens hilft.

7. Inwiefern hat sich deine Vorstellungen von Arbeit und Beruf verändert oder was hat sie beeinflusst?
Mein erstes Fazit nach ein paar Tagen Büroarbeit war, dass ich nie Vollzeit in einem Büro arbeiten möchte. Ich arbeite derzeit 30 Stunden pro Woche, was ich für ein schönes Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit halte. Mir ist klar geworden, wie ich leben möchte und was mir wichtig ist dabei – Freizeit, ehrenamtliche Arbeit und ein abwechslungsreicher Job. Momentan passt das alles perfekt zusammen in meinem FSJ :). Ich möchte auch nie, dass die Arbeit mir zuhause den Kopf zerbricht und ich unglücklich werde.

8. Welche persönlichen Eigenschaften hast du weiterentwickelt oder neu entdeckt?
Ich habe meine Excelskills reaktiviert und ausgebaut und lerne zur Zeit, Feedback nicht zu persönlich zu nehmen. Neu entdeckt habe ich die Freude am Basteln von unserer Website. Ich durchblicke noch nicht ganz alles, aber lerne jeden Tag dazu. So auch die Gestaltung von Instagramposts.

9. Was hat dir dieser Freiwilligendienst insgesamt über dich selbst beigebracht?
Einschätzung meiner Arbeitsweise und Abstand und Grenzen sind wichtig.

10. Wie siehst du deine Zukunft nach dem Freiwilligendienst? Hat sich dein Blick auf mögliche berufliche oder persönliche Wege verändert?
Ich hatte von Anfang an vor zu studieren und will das nach wie vor. Inhaltlich hat sich auch nichts verändert.

Text: Linda