Am 5.03.2018 trafen wir uns in der Seminarfabrik in Nossen und beschäftigten uns bis zum 9.03.2018 dort mit dem Thema Klimawandel.
Klimawandel! Etwas was uns wirklich alle angeht, nicht nur „uns“ als Freiwillige, nein „uns“ als jeden einzelnen Menschen auf dieser Erde.
Was sind die Ursachen für den Wandel, was die Folgen unseres Handelns?

Gleich zum Beginn der unfangreichen Seminarwoche, beschäftigten wir uns mit unserem ökologischen Fußabdruck, eine Berechnungsmethode, um wenigstens in etwa einen Einblick zu bekommen, was jeder Einzelne von uns zu Veränderungen in der Umwelt beiträgt.
Wir alle setzten uns hin und berechneten unseren ganz persönlichen, ökologischen Fußabdruck. Ich fand diesen Moment recht spannend, und aufregend, denn auch wenn es zu diesem einem Thema die unterschiedlichsten Fragebögen geben mag, wird einem doch bewusst gemacht, wie groß der eigene Ressourcen- und Energieverbrauch ist und was man selbst damit ausmacht als Bewohner dieser Erde. Ich finde die Tatsache, dass ein einzelner Mensch in Deutschland über das doppelte von 1,9ha, der Ressourcenfläche der Erde, die ihm zustehen würde, für sich allein benötigt, erstaunlich und gruselig!
Nach dem somit ersten, kleinen Schock des Tages, vertieften wir das Thema der Ursachen des Klimawandels noch etwas weiter. Wir beschäftigten uns hauptsächlich mit den Themen:

  • Faulheit und Bequemlichkeit, der Menschen

  • Industrialisierung

  • Konsumverhalten – Konsumgier

  • Massentierhaltung/Methanausstoß

Doch unser Flipchart wurde zuvor übervoll bepinnt mit Bildern und jedes einzelne verbarg eine Ursache zum Klimawandel, die Bandbreite ist also unglaublich groß.
Der Höhepunkt und Abschluss des ersten Tages war der Film: „Eine unbequeme Wahrheit“ von Al Gore. Darin wartete wohl, auch wenn uns vielleicht vieles davon schon zuvor bekannt war, der ein oder andere nächste Schock des Tages. Der Film zeigt unglaubliche Bilder und Fakten und das kann an niemandem einfach so vorbei gehen. Ich finde den Film sehr beeindruckend, aber auch sehr beängstigend. Es mag über unsere Köpfe noch kein Tsunami oder Ähnliches vorüber gefegt sein, aber genau das ist in anderen Gebieten der Welt keine Seltenheit und erstrecht keine Einmaligkeit mehr. Es passiert auf der Erde, auf der auch WIR leben. Und dies ist nur ein Beispiel der Katastrophen die auf der Erde geschehen, welche die Klimaerwärmung nach sich zieht. Das erschreckende an diesem Film war für mich auch, dass er 2007 erstmals ausgestrahlt wurde und schon so krasse Fakten beinhaltete, also mittlerweile vor wieder mehr als 10 Jahren. Ohne Werbung für diesen Film machen zu wollen, glaube ich doch, dass er uns alle bewegt hat und nachdenklich stimmte.
So verging also schon recht schnell der erste, sehr informative Tag unseres Seminars. Und für mich persönlich auch der bewegendste Tag der Woche.

Aber nicht weniger spannend gingen die nächsten Tage weiter. Am Dienstag starteten wir einen Exkursionstag. Wir fuhren zum Tagebau Vereinigtes Schleenhain im Landkreis Leipzig und bekamen dort einen guten Einblick in die Braunkohleförderung und somit in die Folgen unseres Energiekonsums und dem Energiegewinn durch Kohle.

Gleich im Anschluss daran, fuhren wir weiter in einen Windpark der Umgebung und schauten uns dort zwei Windräder unterschiedlicher Jahrgänge an. Somit bekamen wir den direkten Kontrast zwischen den erneuerbaren und den fossilen Energieträgern, mit Vorteilen und Nachteilen beider Seiten. Bei unserer Auswertung der Exkursionen stellten wir fest, dass es sich sehr darüber diskutieren ließ und es auch mit den erneuerbaren Energieträgern noch keine optimale Lösung zur effizienten und umweltschonenden Energiegewinnung gibt.

An diesem Nachmittag vertieften wir weiter die Folgen des Klimawandels.

Am Mittwoch befassten wir uns mit dem Thema der Forschung und innovativen Lösungskonzepten. Wie sieht es zum Beispiel aus mit Biogas, mit E- Autos, was sind CCU -Technologien und was besagt die Umweltpsychologie.

Zu Beginn des Donnerstags nahmen wir dieses Thema noch ein Stück mit und besuchten die Lysimeterstation direkt vor Ort in Nossen. Dort bekamen wir noch mal einen guten Einblick in das Gebiet der Forschung, vor allen im Bereich der Landwirtschaft. Wir besichtigten den Betrieb und erhielten einen, sehr umfangreichen, ausführlichen und interessanten Vortrag.
Am Nachmittag beschäftigten wir uns noch mit dem Thema der Weltklimapolitik und stürzten uns in das Spiel: „Keep Cool“. Jeder wollte das Beste für sein Land, doch die Erde drohte sich zu erwärmen. Wie konnten wir die Probleme lösen, unsere individuellen Ziele erreichen, fair handeln und die Erde retten??? Auch wenn es für uns ein Spiel war, gab es doch einen guten Einblick. Wir hinterfragten und fanden die Verbindungen zur reellen Welt und realen Schwierigkeiten. Somit entstanden einige interessante, euphorische Diskussionsrunden und ein reger Austausch unter den „Politikern“.

Den Freitag ließen wir mit Zusammenfassungen der Eindrücke ausklingen und nahmen Bezug auf das, was jeder Einzelne eigentlich tun kann, um dem Klimawandel bzw. dem unnatürlich schnellen und katastrophalen Klimawandel, der uns längst erreicht hat, entgegen zu wirken. Es gibt so einiges, was man tun kann und viele Einrichtungen und Seiten, bei denen man sich stets informieren kann.

Natürlich verbrachten wir auch Zeit miteinander fern ab von unserem so umfangreichen Thema. So wanderten in dieser Woche auch noch, „ Die Seekühe“ zum Nossener Marktplatz, „Das sonderbare Gewächs“ suchte die Kirche heim, „Die Nuzzinen“, machten das Schloss unsicher und „Team Fancy“ bestaunte die Brücke, während „ Die matschstapfenden Matschstapfen“, durch eine Schule in Nossen stapften. Wir erkundeten die kleine Stadt, in der wir die Woche über waren, saßen und sangen gemeinsam am abendlichen Lagerfeuer und lachten viel miteinander.
Für mich persönlich, war diese Woche, wieder eine sehr schöne, sehr interessante, spannende, bewegende, informative und sehr lustige Woche, mit 35 interessanten und lustigen, jungen Leuten, mit denen es schön ist, zusammen zu sein. Deshalb freue ich mich auch auf das schon wieder bald anstehende, nächste gemeinsame Seminar.

Allen, die diesen Bericht einmal lesen werden, möchte ich noch ein Zitat eines Physikers und Meteorologen (Hartmut Graßl), mit auf den Weg geben, über welches ich in dieser Seminarwoche gestolpert bin:

„ Die schönen warmen Abende im Freien

werden häufiger – wer denkt schon daran,

dass damit auch heftigere Gewitter

einhergehen, mehr Tornados, intensivere

Sturzfluten, mehr Hitzetote?“

Mich hat allein diese Woche, in meinem Denken und meinem zukünftigem Handeln beeinflusst, und ich kann nur hoffen, dass ihr alle seht, was mit unserer Erde geschieht und tut, was euch möglich ist, um sie zu retten 😉

Geschrieben, am 04.05.2018, von Emely Moder, Freiwillige des Fröbel Waldkindergartens Leipzig, 2018.

Junge Freiwillige begegnen dem Thema Klimawandel – Seminarwoche der LANU

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