Ein dramatisches Bild bot sich mir, als ich am 26.04.2018 in das Auto stieg, um zu unserem Landesaktionstag in Kamenz zu fahren. Zwar wärmten zahlreiche Sonnenstrahlen mein Gesicht, während die Sonne ihren Lauf in die Höhe nahm, doch auf der anderen Seite befand sich eine mächtig graue Wand an dunklen Wolken. Es war also noch nicht ersichtlich, welches Wetter uns heute über den Tag begleiten würde.
Ich kam mit ausreichender Pufferzeit an unserem Einsatzort gegen 8:00 Uhr an und war somit fast eine gute Stunde zu früh. Unser Treffpunkt war die Stadtgärtnerei, die sich direkt am Stadtpark Hutberg befindet, so dass ich nicht lange brauchte, um auf die Idee eines morgendlichen Spaziergangs zu kommen. In Gedanken auf den mir bevorstehenden Tag, schlenderte ich an den vielfältigen Pflanzen vorbei und genoss die Ruhe vor dem Sturm. Auf dem Rückweg zum Treffpunkt sah ich schon meine ersten FÖJ-Kollegen. Manche stiegen aus dem eigenen Auto, andere wiederum erreichten uns per pedes.
Jens Bitzka, Regionalbüroleiter der Grünen in Bautzen und Friedemann Beyer, vom Sächsischen Ministerium für Soziales und Verbraucherschutz, waren mit die Ersten am Treffpunkt. Als „Hutträger“ unseres Landesaktionstages lud ich zahlreiche Leute aus hohen Kreisen zu unserem ökologischen Vorhaben ein. Aufgrund einer Plenarsitzung des Sächsischen Landtages antworteten jedoch die meisten mit einer Absage, wenn sie denn überhaupt antworteten. Die beiden netten Herren jedenfalls antworteten mit einer Zusage und kamen uns von Beginn an mit offenen Gesprächen, aber auch mit tatkräftiger Unterstützung während der handwerklichen Arbeit beim Einpflanzen, bis zum Schluss entgegen. Doch dazu später mehr.
Pünktlich, kurz nach 9:00 Uhr, startete unser Landesaktionstag mit der Begrüßung unserer Gruppe durch den FÖJler, dessen Einsatzstelle die Stadtgärtnerei ist.
Wir starteten mit ca. 20 Mann, um zu unserem eigentlichen Einsatzort, dem Kamenzer Herrental, zu gelangen. Während die Kerngruppe bis ins Herrental lief, um dort zahlreiche Trachtpflanzen für eine vorgesehene Blumen-Bienen-Wiese zu pflanzen, spaltete ich mich mit 5

Herr Beyer und eine FÖJlerin bei der Arbeit

weiteren Leuten auf dem Kamenzer Wochenmarkt ab und widmete mich der Öffentlichkeitsarbeit für das Freiwillige Ökologische Jahr in Sachsen. Hoch motiviert und mit einer Menge Kreativität schusterten wir unser provisorischen FÖJ-Stand aus den von den Valtenberwichtel e.V. bereitgestellten Info-Materialien, wie Flyer, Plakate, Sticker etc., zusammen.
Doch der kalte und starke Wind machte uns einen fetten Strich durch die Rechnung. Alle paar Minuten flog mehr oder weniger unser kompletter Stand durch die Luft und verteilte sich gefühlt auf dem kompletten Marktplatz. So erreichten wir auf dem Markt zwar die größte Aufmerksamkeit, wir mussten jedoch unser Augenmerk mehr auf das Einsammeln der einzelnen Bestandteile des Standes, als auf die aufmerksamen Leuten legen.
Wir wandelten unsere stationäre in eine mobile Strategie um. Befüllte Samenbeutel wurden an die Info-Flyer getackert und den Leuten im direkten Gespräch überreicht. Zu dritt zogen wir durch die Innenstadt und verteilten die Flyer an Autofrontscheiben, ließen einige in der Bibiliothek, Infostelle und Museum zurück. Zu guter Letzt übergaben wir eine große Anzahl an das Sekretariat der Oberschule Kamenz, so dass sie diese an die Schüler der 9. und 10. Klasse gereicht werden können, sobald diese von der Klassenfahrt zurückkommen würden.
Da unser Standplatz auf dem Markt sowieso nur für den Vormittag vorgesehen war, machten wir uns schnell auf den Weg zu den anderen im Tal, um ihnen tatkräftig zur Seite zu stehen. Als wir ankamen, war ein großer Teil der Arbeit schon gemacht. So gut wie alle Pflanzen waren ausgetopft und bereits in Position auf dem Beet gebracht, so dass wir sie nur noch einbuddeln mussten. Kaum hatte ich Pflanze und Schaufel in der Hand, schrie der erste schon laut: „Mittagspause!“. Also musste die handwerkliche Arbeit doch noch ein wenig warten.
Das Mittagessen war gut getimet und wirklich sehr lecker. Neben Gulasch- und Lauchsuppe gab es noch eine Gemüsesuppe, die die von der Arbeit ermüdeten Glieder wieder mit Energie füllten. Wohl genährt und gut gelaunt ging es also an das Einpflanzen.
Unterhaltsame Geschehnisse, sowie lustige Gespräche gaben der eintönigen Arbeit einen erheiternden Geschmack, so dass die Zeit und die Arbeit wie im Fluge verging. Gegen 14:30 wurde die letzte Pflanze in die Erde gebracht und unser Landesaktionstag mit einer Verabschiedung beendet.
Zum Schluss konnten wir auf einen wirklich erfolgreichen und aufregenden Tag zurückblicken. Alle Pflanzen sonnten sich nun in der Erde und eine große Zahl an Info-Materialien wurde unter die Leute gebracht. Ohne die freiwillige Beteiligung der FÖJler, von unserm Projektleiter Tilo, Herrn Bitzka und Herrn Beyer und zu guter Letzt der KDK (Kommunale Dienste Kamenz), die uns erst auf diese Idee brachte und alle Werkzeuge, Erfahrung und Materialien bereitstellte, wäre dieses Vorhaben niemals in die Realität umsetzbar gewesen.
Da der Tag noch jung war, entschloss ich mich, mit Lukas und Kristin, zwei meiner FÖJ-Kollegen, mit einer Schokoeis-Packung an einem nahegelegenen See zu entspannen. Unterwegs trafen wir noch auf zutrauliche Kühe, die das noch schöner werdende Wetter mit uns genossen und den Tag somit perfekt ausklingen ließen.
Leute? Es war ein klasse Tag, auch wenn es anfangs nicht danach ausschaute!
Ein langer Text für einen kurzen Einblick in unseren erfolgreichen Landesaktionstag am 26.04.2018.
Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen!
Euer Johannes
(Träger: Valtenbergwichtel e. V.; Einsatzstelle Sächsische Schweiz)

FÖJ-Landesaktionstag des Valtenbergwichtel e. V.

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