2017-04-25 Seminarbericht Hoyerswerda o
Liebe Grüße von den FSJlern 2016/17 Maria B, Janine B, Maria M, Tobias B, Annika W und Sebastian M.

Mein Name ist Maria, ich bin 22 Jahre alt und mache zurzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr an einer Grundschule in Hoyerswerda.

In der Zeit vom 27. bis zum 31. April haben wir eine Seminarwoche an der „Dr. Friedrich-Wolf-Schule“, Förderzentrum für Körperbehinderte, in Hoyerswerda absolviert. Am ersten Tag bekamen wir unsere Projekte zum Hauptthema „Umwelt“ vorgestellt. Daraus konnten wir uns am Anfang ein Projekt aussuchen konnten, das uns interessiert. Wir konnten u.a. aus folgenden Themen wählen: Regenwurm, Labyrinth, Wald, Wasser, Tanz, wobei ich mich für das Thema Regenwurm entschieden habe.

Anschließend gingen wir in unsere Gruppen und stellten uns vor. Einige Kinder haben sich gefreut, dass „neue Leute“ da waren, andere hat es weniger interessiert.Wir alle gingen mit gemischten Gefühlen und verschiedenen Erwartungen in die Woche.

Ich muss sagen, dass mir persönlich die ersten beiden Tage ziemlich schwerfielen, ich bin selber eine Mama und da gingen mir einige Schicksale von den Kindern richtig ans Herz und ich hatte mit Tränen zu kämpfen. Doch das verging. Jedes einzelne Kind an der Schule ist etwas Besonderes und sie sind alle in jeglicher Art dankbar, dass man für sie da ist und sie akzeptiert wie sie sind.

Am dritten Tag hatte ich mich langsam an die Besonderheiten der Schule gewöhnt. Ich war mit meiner Gruppe viel im Schulgarten und wir haben nach Regenwürmern gegraben, Blätter gesammelt und unterschiedliche Erde und Gras für unser „Terrarium“. Wir machten anschließend verschiedene Experimente und untersuchten somit den Körperbau und die Sinne vom Regenwurm.

Einigen Kindern merkte man ihre „Behinderung“ gar nicht an, jedes einzelne hat seine Schwächen und Stärken und weiß aber mit seinen Einschränkungen umzugehen. Ich war ziemlich überrascht von einem kleinen Jungen der eigentlich fast blind ist und so über den Schulhof rannte als ob er ganz normal sieht.

Was mich noch sehr mitgenommen hat, war eine Wandzeitung mit Wünschen von den Kindern. Keines von ihnen wünschte sich normal zu sein, gesund und ohne Einschränkungen zu leben. Sie wünschten sich stattdessen eine bessere Note in Mathe oder Deutsch, dass das zweite Halbjahr besser wird als das erste. Und warum? Weil sie es nicht anders kennen, weil für sie die Menschen wie wir die „Komischen“ sind.

Am letzten Tag hat jede Gruppe ihr Projekt vorgestellt und erklärt, was man die ganze Woche gemacht hat, zum Beispiel wo der Regenwurm lebt, was er frisst, seinen Körperbau und zu was er nützlich ist. An anderen Stationen gab es Kuchen, Rätsel, ein großes selbstgebautes Labyrinth aus Holz und sogar eine Modenschau und ein Tanz wurden vorgeführt.

Die Woche verging wie im Flug und ich habe sehr viel daraus gelernt und viele positive und eventuell auch negative Erfahrungen gemacht. Dennoch bin ich froh, dass ich diesen Kindern begegnet bin und sie kennenlernen durfte. Denn wie schon oben beschrieben, ist jedes einzelne Kind auf seine Art und Weise etwas Besonderes und man sollte sich glücklich schätzen mit dem, was man hat.

Ganz großen Respekt an die Pädagogen und Therapeuten, die jeden Tag in der Schule sind und sich mit den Kindern beschäftigen, ihnen Dinge beibringen, sie pflegen und sich um sie kümmern. Ich persönlich könnte es nicht, aber es war eine Erfahrung für die ich sehr dankbar bin.

Seminarwoche im Sonderpädagogischen Förderzentrum für Körperbehinderte „Dr. Friedrich-Wolf“ Hoyerswerda

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