Titel:
„Das sehen hier alle anders“. Alltagserfahrungen und Arbeit an demokratischen Haltungen
Zielgruppe:
Pädagogische Fachkräfte und Referent*innen in den Freiwilligendiensten
Thematik:
Naheliegenderweise finden sich aktuelle gesellschaftliche Dynamiken auf unterschiedliche Art auch in Gruppen von Freiwilligen wieder. Dias betrifft nicht allein die Haltungen und Erfahrungen mit der seit über einem Jahr anhaltenden Pandemie. Auch allgemein werden heterogene Meinungen zu gesellschaftlichen Themen sichtbar und neue Sagbarkeiten im Raum präsent. Dabei scheint es zum Teil, als wenn politische Welten aufeinandertreffen, welche einerseits für demokratische Werte und gegen Diskriminierung einstehen. Andererseits gibt es Teilnehmer*innen, die autoritäre und populistische Positionen vertreten, demokratische Maßnahmen und demokratische Politiker*innen oder geflüchtete Menschen ablehnen und eine diverse Gesellschaft eher als Bedrohung wahrnehmen. Dies bringt Konflikte in die Gruppenbezüge, die eine Auseinandersetzung höchst herausfordernd gestalten bzw. der sich zudem einige Freiwillige ganz verweigern oder entziehen. Settings gezielter politischer Bildung geraten dabei an ihre Grenzen.
In der Veranstaltung werden Perspektiven vorgestellt, welche im Sinne eines erweiterten Verständnisses von demokratischer Bildung Möglichkeiten anbieten, diese Dynamiken aufzunehmen und potentiell neue Räume für Auseinandersetzungen zu ermöglichen. Hier liegt der Fokus einerseits auf dem besprechbar machen alltäglicher Erfahrungen möglichst aller Beteiligten, wie auch darauf, in den gemeinsamen Prozessen demokratische Erfahrungen machen zu können und Haltungen zu entwickeln.
Programm:
10:00 Uhr gemeinsamer Einstieg, Ablauf, technische Hinweise
10:15 Uhr Breakoutgruppen „Meine Erfahrungen mit dem Thema“
11:00 Uhr Fachimpulse
1. „Lebenswelterzählungen junger Menschen im Fokus“ - Kai Dietrich
2. „Erfahrungsstrukturierung und demokratische Haltungen“ - Kai Nolde
12:00 Uhr Rückfragen an die Referenten
12:30 Uhr Mittagspause
13:30 Uhr Einstieg in den Nachmittag
13:45 Uhr Positionierungsübungen in mittelgroßen, moderierten Gruppe
Alle TN arbeiten anschließend allein an eigener Positionierung
Präsentation und Austausch
14:45 Uhr Plenum zu Highlights und offenen Punkten aus den Gruppen
Highlights der Positionierungen; Zusammenfassung; andere Themen
15:30 Uhr Abschlussimpuls zu professioneller Rolle und strategischem Handeln
1. Aspekte von Professionalität
2. Handlungsweisen
16:00 Uhr Abschluss
Referenten:
Kai Nolde ist Soziologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule Esslingen. Derzeit arbeitet er im Projekt „Wendezeit“ zur Fragestellung, wie und warum junge Männer und Frauen in sogenannte islamistische Denkweisen und Gruppierungen einsteigen und wie sie wieder Abstand davon gewinnen. Daneben arbeitete er in unterschiedlichen Projekten zu pauschalisierenden Ablehnungskonstruktionen. Mit Prof. Kurt Möller und Kollegen gab er die Studie „ ‚Die kann ich nicht ab!‘ Ablehnung, Diskriminierung und Gewalt bei Jugendlichen in der Post-Migrationsgesellschaft.“ heraus.
Kai Dietrich ist Projektkoordinator im Arbeitsbereich MUT – Fortbildung, Beratung, Strategieentwicklung bei der Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten Sachsen e.V. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Fortbildungen und Beratungen von Fachkräften der Jugendarbeit zu den Themen Demokratiebildung, Neonazismus und Rassismus mit Fokus auf Geschlechterreflexion und Alltagserfahrungen junger Menschen.
Termin:
11.03.2021 von 10:00 bis 16:00 Uhr
Kosten:
10,00 € pro Teilnehmer*in
Anmeldung:
Bitte nutzen Sie für die Anmeldung das beigefügte Anmeldeformular.Anmeldeschluss ist der 01.03.2021.
Hier finden Sie das Fortbildungsangebot und unsereAGBs zum Download.
BITTE beachten Sie:
Die Online-Fortbildung findet über die Videokonferenzplattform Zoom statt. Beigefügt ist eineInformation zum Thema Zoom und Datenschutz. Den Link zur Veranstaltung erhalten Sie rechtzeitig vor der Veranstaltung per E-Mail. Am Veranstaltungstag ist der virtuelle Seminarraum bereits 30 Minuten vor dem Seminarstart geöffnet und Sie können ihre Technik bei Bedarf testen.